Seit langer Zeit bin ich mal wieder an der Ostküste der USA, diesmal in Boston. Die Stadt ist echt total runtergekommen. Es gibt überall Dreck und Beschädigungen. Dagegen stehen Hotelpreise die ca. 3x so teuer sind wie im Durchschnitt der Welt. Irgendwie passt das nicht zusammen. Irgendwie habe ich das Gefühl das sich hier niemand um die Infrastruktur kümmert. Es ist ja auch nicht so das die Strassen in Ordnung wären. Der Verkehr ist immens und es gibt tatsächlich Staus. Ohne Navi währe ich hier aufgeschmissen und selbst mit Navi dauert es lange weil man sich ständig verfährt. Ich wollte mal auf die andere Strassenseite zum Einkaufen, was aber nicht geht weil man nicht über die Strasse kommt und ein Auto braucht. Das bin ich ja gewohnt in USA. Aber überall gibt es marode Strassen und abgewetzte Beschriftungen und Schilder. Die Stadt ist echt Scheisse drann. Das sollte man mal mit Tokio vergleichen. Dagegen ist Boston irgendeine Stadt im Senegal. Interessant ist auch, dass Lebensmittel mittlerweile in Zip-Lock Verpackungen angeboten werden. Das ist eigentlich gar nicht so schlecht für den modernen Haushalt der die Plastikverpackungen in den Kühlschrank schmeißt. Früher wurde das noch ausgepackt und in andere verschließbare Behältnisse umgeschichtet. Insgesamt erschien mir hier so eine Art Öko-Masche am laufen zu sein. Der teure Stop&Shop war recht frequentiert mit seltsam aussehenden Menschen die sich Früchte Obst und Käse in die Körbe legten. Das ist schon mal ein riesen Fortschritt für die USA und überhaupt habe ich kaum Burgerbuden bis jetzt gesehen. Da gibts in dem Laden sogar eine Fleischer und eine Käsetheke. Allerdings ist es echt wie immer eine Frechheit die Arbeit auf den Kunden abwälzen zu wollen und self-checkout Kassen zu machen, an denen man sich auch noch anstellen muss und dann selbst scannt. Die anderen Kassen hatten noch viel mehr Leute am Anstehen. In DE würde ich sowas gleich auf die Blockadeliste setzen. Heute hatte ich etwas Zeit und bin mit dem Auto von Boston nach Maine gefahren. Eigentlich wollte ich nach Cape Cod, aber einen weiteren Bundesstaat zu besuchen war verlockender. Die Fahrt auf der Interstate war völlig unspektakulär und hätte so nicht sein sollen weil es nur Wald zu sehen gab. Mich überraschte allerdings die Ankündigung von New Hampshire mit “Live free or die!” am Strassenrand. Erstmal wegen des Mottos des Staates und wegen des Auftauchen des Staates auf der Strecke überhaupt. Die interstate war die ganze Zeit voll und recht ungemütlich zu fahren. Irgendwann kehrte ich um und fuhr dann nach Portlan auf der 1 an der Küste weiter. Maine ist eigentlich ganz nett anzusehen. Insbesondere der Wohnstil machte mich etwas Neidisch. Auf der 1 in Maine sah alles touristisch aus, aber nicht aufdringlich.